Sie sind hier: Teekolumnen » Tee Tradition

Ostfriesische Teekultur


In Ostfriesland besitzt Tee seit jeher einen sehr hohen Stellenwert. Ostfriesische Teekultur
Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 290 Litern Tee
(Stand: 2008) liegt der Teekonsum der Ostfriesen über zehn mal höher
als der deutsche Durchschnitt.


Aufgrund dieser herausragenden Bedeutung von Schwarzem Tee in Ostfriesland entwickelte sich im Lauf der Zeit eine Ostfriesische Teekultur. Neben der traditionellen Teezeit (Teetied) um 15 Uhr, ist es üblich einem Gast bei seiner Ankunft eine Tasse Tee anzubieten. In vielen Familien gibt es auch eine kurze morgendliche Teepause um ca. 11 Uhr. Die Teetied ist fester Bestandteil ostfriesischer Geselligkeit.

Der in Ostfriesland meist getrunkene Ostfriesentee ist eine kräftige Mischung schwarzer Tees, meist Assam-Tees.

Auch die Zubereitung hat vielerorts einen fest gelegten Ablauf:
Zuerst wird die Kanne mit kochendem Wasser vorgewärmt.
Anschließend wird der Ostfriesentee (pro Tasse einen Teelöffel plus einen
Teelöffel für die Kanne) mittels einem Teesieb in die Kanne gegeben und mit dem nun nicht mehr ganz kochendem Wasser aufgegossen. Die Ziehzeit beträgt drei bis vier Minuten.

Vor dem Einschenken in die Tasse wird in diese ein großes Stück Kandiszucker (Kluntje) gelegt. Beim Übergießen mit dem Tee beginnt der Kluntje typisch zu Knistern.

Anschließend wird in die Tasse ein Teelöffel Sahne gegeben, bevorzugt vorsichtig am Rand der Tasse eingebracht, sodass sich eine Sahnewolke (’n Wulkje Rohm) entfalten kann.

Eine weitere Eigenheit ostfriesischer Teezeremonie ist das Trinken des Tees ohne Umrühren. Dadurch entstehen verschiedene Geschmacksschichten beim Trinken des Tees mit mehr oder weniger sahnigem Teegenuss und zunehmender Süße am Tassengrund.

Kommentare zum Artikel

Verfassen Sie Ihren Kommentar:

Name
E-Mail
Kommentar
Code